Warum er den Namen "Beirut" gewählt hat, erklärte Weltenbummler und Liedermacher Zach Condon mit folgenden Worten: "Einer der Gründe, warum ich die Band nach dieser Stadt benannt habe, ist, dass sie eine Menge Konflikte gesehen hat. Es ist kein politischer Standpunkt. Deswegen hatte ich von Anfang an Sorge. Aber es war so ein griffiger Name. Ich denke, wenn dort wirklich schreckliche Dinge passieren sollten, würde ich ihn ändern. Aber nicht jetzt. Es ist noch immer eine gute Analogie für meine Musik. Ich war noch nie in Beirut*, aber ich stelle es mir vor als eine schicke urbane City, umgeben von einer altertümlichen muslimischen Welt. Der Ort, wo diese Dinge aufeinanderprallen."
Politische Statements wird man bei ihm vergeblich suchen, denn das ist nicht seine Welt. Insgesamt steht Beirut aber für Weltoffenheit und multikulturelle Zusammenarbeit.

Auf seinen Reisen hat Condon viele musikalische Eindrücke aufgesammelt und in seine Musik einfließen lassen. Aus seiner Zeit in Paris brachte er noch Chanson-Elemente ein, was seinen inzwischen unverwechselbaren Stil prägen sollte. Seine Lyrik bedarf keiner großen Besprechung. Seine Lieder sind häufig mit Städtenamen betitelt und handeln von Menschen, Begegnungen, Sehnsüchten ... meist erfahren wir nicht wirklich viel, denn die Texte sind oft nur sehr kurz. Das ist aber auch nicht notwendig, denn bei ihm ist der Gesang nur Träger seiner Stimme und dient nicht dem Vermitteln wichtiger Inhalte. Er könnte auch "lalala" singen und manchmal tut er das auch, wie wir noch hören werden.

Beirut - No No No

Auf "No No No" erwarten die HörerInnen keine großen Überraschungen. Zach Condon arbeitet nebenher auch an anderen Projekten, aber für Beirut bleibt er seinem wiedererkennbaren Sound treu. Wer schon "The Rip Tide" (2011) gemocht hat, wird sich auch mit dem neuen Beirut-Album anfreunden können.

No No No
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"Everything should be fine / You'll find things tend to stand in line / It's but a link in time / But I'm sure you'll let me try"
Mit "Gibraltar" gibt es gleich zum Einstieg ein etwas wortreicheres Stück, aber der lyrische Text bleit weitgehend unklar und auch hier ist die Stimme zuerst Musikinstrument. "Oh, set it on fire / So long we're waiting on by / Who laid a line? / Say you're like my kind" ...

"Don't know the first thing about who you are / My heart is waiting, taken in from the start / If we don't go now, we won't get very far / Don't know the first thing about who you are"
Das ist, abgesehen von "la-la-la" der gesamte Text und die Worte "No No No" kommen im so betitelten Lied selbst gar nicht vor, wohl aber im parodistischen Video:

Nicht nur die Texte auf dem Album sind kurz, auch das Album selbst ist mit einer Gesamtspielzeit von etwas weniger als 30 Minuten sehr kurz ausgefallen. Dafür kostet es mit knapp über 10 Euro nicht mehr als üblicherweise eine EP.

>>> No No No - Tracklist

Den internationalen Durchbruch schaffte Beirut mit "Nantes" (aus dem Album "The Flying Cup Club"), von dem es ein sensationelles Live-Performance-Video gibt:
Nantes - A Take Away Show

ernstl x, 30. Dezember 2015

Fußnote:
*) Erst 2014 besuchte Zach Condon überhaupt den Libanon um beim Byblos International Festival aufzutreten.

Beirut im Internet:
beirutband.com
Wikipedia (Beirut)
Beirut auf Youtube
Beirut auf Vimeo
Beirut auf Facebook

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No No No - Tracklist

  • Release Date 11 September 2015
  • Label 4AD

All songs written and composed by Zach Condon

  1. Gibraltar
  2. No No No
  3. At Once
  4. August Holland
  5. As Needed
  6. Perth
  7. Pacheco
  8. Fener
  9. So Allowed
  1. 3:41
  2. 2:50
  3. 2:06
  4. 3:30
  5. 3:18
  6. 3:37
  7. 3:08
  8. 3:28
  9. 3:39

Band

  • Zach Condon - vocals, piano, synthesizer (Roland, Moog Rogue, Korg, Moog Sub Phatty, Moog Voyager, juno), trumpet, organ (farfisa, pump organ), electric piano (wurlitzer), mellotron, ukulele, rhodes, celesta
  • Nick Petree - percussion, acoustic and electric guitar, backing vocals
  • Paul Collins - bass, electric guitar, double bass, organ (farfisa), backing vocals
  • Ben Lanz - trombone
  • Kyle Resnick - trumpet
  • Clarice Jensen - cello
  • Perrin Cloutier - tom tom (tom drum), accordion
  • Ben Russell, Yuki Numata Resnick - violin


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