Jazzliebhabern muss Marcus Miller ganz sicher nicht vorgestellt werden. Schon Anfang der 1980er-Jahre wurde Jazzlegende Miles Davis auf den talentiereten Bassisten und Multiinstrumentalisten aufmerksam und holte ihn in seine Band. Aber nicht nur Jazzfans haben gute Chancen, Marcus Miller schon gehört zu haben. Er spielte unter anderem auf Alben von Roberta Flack, Aretha Franklin, David Sanborn, Jean Michel Jarre, Bobby McFerrin und Al Jarreau und produzierte noch zahlreiche andere. Auch als Komponist trat er schon in jungen Jahren hervor. Für die Miles Davis-Alben "Tutu" (1986) und "Amandla" (1989) schrieb er fast alle Stücke. Auf "Music from Siesta" (1987) wird er gleichberechtigt neben Miles Davis genannt. Nach dem Tod von Miles Davis konzentrierte er sich auf die Arbeit als Bandleader. 2002 wurde sein Album "M²" als bestes zeitgenössisches Jazzalbum mit einem "Grammy" ausgezeichnet.

Marcus Miller - Afrodeezia

Der von der UNESCO ernannte "Artist for peace" wurde jüngst auch zum Sprecher des "UNESCO Slave Route Projects", welches dazu beitragen soll, Gründe, Formen und Folgen der Sklaverei in der ganzen Welt besser verständlich zu machen. Dazu gehört auch der kulturelle Transfer, vor allem der Musik, von Afrika zu den verschiedenen Regionen Amerikas, in die die Sklaven verschifft wurden. Diese Wurzeln wollte Marcus Miller mit seinem neuen Album deutlich machen und so suchte er für "Afrodeezia" die Zusammenarbeit mit Musikern aus allen Ländern entlang der Sklavenrouten, aus Afrika, Südamerika und der Karibik.

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Das Album eröffnet "Hylife", wie immer mit einer einprägsamen Basslinie und dem typischen Groove, der den Hörer sofort mitnimmt. Ein offizielles Video gibt es dazu leider nicht, aber mindestens ebenso gut ist Hylife live in Paris.

Auf seinen späten Alben hat Miles Davis zunehmend Elemente populärer Musik in seine Stücke einfließen lassen. Seine Interpretation von "Time After Time" (Cyndi Lauper) ist legendär. Marcus Miller ging diesen Weg weiter und nahm wiederholt Poptitel in seine Alben auf. Auch auf dem neuen Album findet sich ein solcher: "Papa Was A Rolling Stone" - komponiert 1971 von Norman Whitfield und Barrett Strong, weltbekannt geworden in der Cover-Version der Temptations 1972. Als Hörbeispiel gibt es ein Live-Video vom North Sea Jazz Festival 2015.

Ein Video vom gesamten Konzert gibt es ebenfalls.

>>> Afrodeezia - Tracklist

Zu den Hintergründen seines neuen Albums äußert sich Marcus Miller im Trailer zu Afrodeezia (auf englisch), den ich ausdrücklich empfehlen möchte.

Im Internet finden sich noch zahlreiche weitere Arbeiten von Marcus Miller.

ernstl x, 1. Jänner 2015

Marcus Miller im Internet:
www.marcusmiller.com
Wikipedia (Marcus Miller)
Marcus Miller auf Youtube
Marcus Miller auf Vimeo
Marcus Miller auf Facebook

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